Minergie macht Pionierarbeit
Das Minergie-Modul – der Weg zum Minergie Monitoring+, Vergleich von Plan- und Messdaten
Minergie-Gebäude sollen nicht nur gut geplant, sondern auch gut betrieben werden. Minergie leistet mit dem im Jahr 2020 entwickelten Modul Monitoring und einem freiwilligen Vergleich von Mess- und Plandaten Pionierarbeit für die Branche und den effizienten Betrieb von Gebäuden.
Minergie bietet dafür neu das freiwillige Serviceangebot Minergie Monitoring+ an. Dieses vergleicht Plan- und Messdaten. So wissen Eigentümer oder Betreibende, ob das Gebäude so viel Energie verbraucht und produziert, wie geplant war. Es werden wichtige Grössen wie beispielsweise der Energiebedarf der Wärmepumpe erfasst und ausgewertet. Der Vergleich liefert Hinweise auf Fehlfunktionen im Gebäude und zeigt Optimierungspotenziale auf.
Für dieses Vorhaben wurde im Jahr 2020 ein Minergie-Modul Monitoring entwickelt. Dieses enthält eine Schnittstelle, damit die Daten übertragen und die Auswertung vorgenommen werden kann. Damit die Eigentümer oder Betreibenden im Betrieb den Vergleich von Plan- und Messdaten erhalten, müssen also in der Planung zwei Sachen berücksichtigt werden:
1. Das Gebäude muss mit einem zertifizierten Modul Monitoring ausgerüstet sein (nur zertifizierte Module verfügen über die nötige Schnittstelle). Dieses Modul kann im Nachweisverfahren (auf der Minergie-Online-Plattform, MOP) mit wenigen Klicks angewählt werden. Planende erhalten somit ein Rundum-sorglos-Paket für die Planung und Umsetzung des Monitorings.
2. Das Gebäude muss an die Minergie-Datenbank angeschlossen werden. Dafür sorgt nach Einverständnis der Eigentümerschaft im Normalfall der Systemanbieter in Zusammenarbeit mit dem Planer.
Vorteile bei Planung und Betrieb
Qualitatives Energiemonitoring: Mit der Wahl eines zertifizierten Monitoring-Moduls wählen Sie ein Monitoring in Minergie-Qualität.
Einfacher Nachweis: Mit der Wahl eines zertifizierten Monitoring-Moduls haben Sie als Planende eine mit wenig Aufwand verbundene Rundum-sorglos-Lösung für den Monitoring-Nachweis und Erhalt des Zertifikats.
Minergie Monitoring+: Die Datenschnittstelle ermöglicht den Datenaustausch zwischen Systemhersteller und Minergie. So können die tatsächlichen Messwerte und Kennwerte mit den Planwerten verglichen werden.
Erkennen von Fehlfunktionen im Betrieb: Durch den Vergleich von Mess- und Planwerten und den Vergleich von Messwerten über längere Zeiträume können der Gebäudeeigentümerschaft Hinweise auf falsche Einstellungen und Fehlfunktionen der Haustechnik gegeben werden.
Weg zum Minergie Monitoring+
Bei der Planung eines Minergie-Gebäudes wählen die Fachplaner bei der Antragstellung auf der MOP («Reiter Monitoring») ein zertifiziertes Monitoring-Modul. Diese Auswahl ist bereits ausreichend für den Erhalt des provisorischen Zertifikats und man spart sich die aufwendige Konzeption eines Messkonzeptes.
Wünscht die Eigentümerschaft die Auswertung Minergie Monitoring+ (Vergleich der Plan- und Messdaten), muss der Planer auf der MOP diese Option aktivieren. Das kann auch nachträglich im Betrieb gemacht werden. Nur bei Aktivierung dieser Dienstleistung werden die Messdaten unter den geltenden Datenschutzbestimmungen an Minergie übertragen.
Die Auswahl eines zertifizierten Moduls auf der MOP ist hier erklärt.
Anforderungen Minergie Monitoring
Das Monitoring kann auch weiterhin ohne zertifizierten Systemhersteller durchgeführt werden, wie es im Produktreglement beschrieben ist.
Für eine ganzheitliche Betrachtung des Gebäudes empfiehlt Minergie jedoch, ausdrücklich das Monitoring mit einem zertifizierten Modul durchzuführen und das Zusatzangebot Minergie Monitoring+ zu nutzen.
Monitoring ist der Grundstein für die Betriebsoptimierung und mehr Energieeffizienz.
David Zogg, Dozent für Regeltechnik an der Fachhochschule Nordwestschweiz und Gründer Smart Energy Control